ist ein neuentwickeltes Saiteninstrument, welches aber eine Art Urtyp der Musikinstrumente darstellt. Ihre idee
geht zurück auf Edmund Pracht (Musikpädagoge), der für seine musiktherapeutische Arbeit in einem
heilpädagogischen Institut in Arlesheim bei Basel (Schweiz) ein geeignetes Instrument suchte (ca. 1925). Die
Leier war das meistgebrauchte Instrument der griechischen Kultur in der Klassischen Zeit etwa ab 500 v. Chr. und
wird als Kithara (heißt Saitenspiel) bezeichnet.
Speziell im 3. Viertel des 5. Jahrhunderts erlebte eine kleinere Abart derselben eine besondere Blüte, die
wegen ihrer Form Wiegenkitharra genannt wird. Sie wird von den Frauen im innern des Hauses gespielt und ist das
geeignete Instrument, Empfindungen der Seele zum Ausdruck zu bringen, ein geistiges Prinzip (Apollo), das durch das
Musikalische ordnend wirkt.
Es ging nicht darum, ein altes Intrument zu erneuern, sondern ein Instrument zu erschaffen, das eingreift in das
gestörte seelische-leibliche Gefüge des heutigen Menschen. Der durchdringende Leierton
berührt sofort, geht zu Herzen. So spielt man die neue Leier mehr sinnlich-intuitiv aus dem Hören heraus
als nur über das Bewußtsein. Einzigartig wie bei keinem anderen Instrument ist es mit ihr möglich,
in sich hineinzuhören und aus sich heraus zu schöpfen, Innenwelt und Außenwelt in harmonischen
Einklang zu bringen. Die Leier ist ein Instrument für jeden Menschen, in jedem Alter, weil sie ihm ungeahnte
Möglichkeiten eröffnet, ein verfeinertes Tonempfinden zu entwickeln, auch wenn man keine musikalischen
Vorkenntnisse hat.
Heilung durch Musik
Weil Leiermusik augenblicklich Stoffwechselgeschehen, Bewußtseinslage und seelische Befindlichkeiten
beeinflußt, ist die Neue Leier insbesondere therapeutisch geeignet. Der Mensch ist Musik. Wenn er seine
ureigene Melodie verloren hat, wird er krank. Therapeuten in Krebs-Nachsorgekliniken, psychosomatischen
Krankenhäusern, in der Behindertenarbeit, Altenbetreuung, Pädiatrie und Sterbehilfe erziehlen große
Heilerfolge, indem es ihnen gelingt, mittels der Leier zum Patienten positiven Kontakt aufzubauen, Leid zu mildern,
Vertrauen zu stärken und Selbstheilungskräfte zu aktivieren.
Das geringste Annrühren einer Saite bewirkt einen lange nachklingenden Ton, ihr Klang stärkt die
Konzentrationskraft, wirkt harmonisierend und unmittelbar heilend.
Musik als Kunst
"Der Meister hat es noch selbst gehört", sagten des Pythagoras Schüler. Er schuf den Begriff "Philosophie". "Wir haben die Weisheit nicht mehr, nur die Liebe zu ihr". Mit der archaischen Zeit geht das Entrücktsein in die Sphärenhöhe und die göttliche Weisheit zu Ende. Dafür durchdringt die Musik in der klassischen Zeit vollständig das Leben der Griechen, so wie die Weisheit als Gedanke im Menschen geboren wird. Erst im Hellenismus wird Musik "Kunst". Aristoteles stellt die ersten musikästhetischen Betrachtungen an. Vorher ist die Musik zauberkräftig, heilkräftig, durch sie wird der Mensch gebildet, also geformt. Sie diente nicht zu "unverständiger Ergötzung", sondern dazu, die ungeordneten Bahnen unserer Seele in Ordnung und in Einklang mit sich selbst zu bringen (Platon). Musik diente nicht zur Unterhaltung sondern zur Führung von Bewegung, z. Bsp. beim Speerwerfen, und zur Übung der Gedankenbildung beim Sprechen. Musikunterricht bedeutete nicht das Erlernen eines lnstrumentes, sondern "Rhythmos und Harmoniai soll man den Seelen zu eigen machen, damit sie gesitteter und zum Handeln und Reden tauglicher werden" (Platon). Die Lyra Apollons, des Gottes der ordnenden Klarheit und des Maßes war das Instrument des Musikunterrichtes, der in Athen Gesetz war. .
Dieses Instrument wurde von Ulrich Göbel aus Heygendorf entwickelt und nach persönlichen Wünschen und Vorstellungen angefertigt.